Motorrad abschleppen: Was ist erlaubt und was ist gefährlich?

Motorrad abschleppen

Eine Tour durch den kurvigen Taunus, das Cruisen entlang des Mainufers in Frankfurt oder der Weg zur Arbeit – für Motorradfahrer im Rhein-Main-Gebiet bedeutet ihr Zweirad Freiheit und Leidenschaft. Doch was passiert, wenn die Maschine plötzlich streikt? Ein platter Reifen, ein gerissener Gaszug oder ein technischer Defekt können die schönste Ausfahrt abrupt beenden. Während man ein Auto mit einem Seil zur nächsten Werkstatt ziehen kann, ist die Situation beim Motorrad weitaus komplizierter und gefährlicher.

Das private Abschleppen eines Motorrads ist nicht nur riskant, sondern auch rechtlich in einer Grauzone angesiedelt. Fehler können hier nicht nur zu schweren Stürzen, sondern auch zu erheblichen Schäden am Motorrad führen. In diesem Ratgeber klären wir auf, was die Straßenverkehrs-Ordnung (StVO) vorschreibt, welche Methoden es gibt und warum in den meisten Fällen der Anruf bei einem professionellen Abschleppdienst die sicherste und beste Lösung ist.

Die rechtliche Grauzone: Darf man ein Motorrad privat abschleppen?

Die StVO äußert sich zum Thema Abschleppen von einspurigen Fahrzeugen nicht explizit. § 15a StVO regelt das Abschleppen von mehrspurigen Fahrzeugen, also Autos und Lkw. Dort wird die Verwendung einer Abschleppstange oder eines Seils genau definiert. Für Motorräder fehlt eine solche klare Regelung. Das bedeutet jedoch nicht, dass es erlaubt ist.

Experten und Automobilclubs sind sich einig: Das Abschleppen eines Motorrads mit einem Seil durch ein anderes Motorrad oder ein Auto ist extrem gefährlich und sollte unterlassen werden. Die Gründe dafür sind offensichtlich:

Fehlende Stabilität: Ein Motorrad muss aktiv durch den Fahrer balanciert werden. Ein Ruck am Seil, eine unvorhergesehene Bremsung des Zugfahrzeugs oder eine Kurve können den Fahrer des Pannenmotorrads sofort aus dem Gleichgewicht bringen und zu einem Sturz führen.
Brems- und Lenkprobleme: Ohne Motorunterstützung funktionieren Bremskraftverstärker und ABS nicht. Das Bremsen erfordert erheblich mehr Kraft. Zudem ist das Lenkverhalten durch den Zug des Seils stark beeinträchtigt.
Kommunikationsschwierigkeiten: Eine klare Absprache zwischen den beiden Fahrern ist während der Fahrt kaum möglich, was das Risiko von Missverständnissen und Unfällen erhöht.

Auch wenn es keine explizite Vorschrift gibt, die es verbietet, kann ein solches Gespann von der Polizei aufgrund der offensichtlichen Gefährdung für den Verkehr gestoppt werden. Im Falle eines Unfalls drohen zudem erhebliche versicherungsrechtliche Konsequenzen.

Alternative Methoden: Schieben oder Transport im Transporter

Was sind also die Alternativen, wenn man auf professionelle Hilfe verzichten möchte?

1. Schieben des Motorrads

Auf sehr kurzen Distanzen, etwa um das Motorrad von einer gefährlichen Stelle zu einer sicheren Parkbucht zu bringen, ist das Schieben die einzige wirklich sichere Methode. Hierbei sollte der Motor ausgeschaltet und der erste Gang eingelegt sein, um ein Wegrollen zu verhindern. Bitten Sie, wenn möglich, eine zweite Person um Hilfe.

2. Transport in einem geeigneten Fahrzeug

Die sicherste Methode für den privaten Transport ist die Verladung des Motorrads in einen Transporter oder auf einen speziellen Motorradanhänger. Dies erfordert jedoch nicht nur das passende Fahrzeug, sondern auch die richtige Ausrüstung und Erfahrung beim Verladen und Sichern.

Checkliste für den sicheren Transport:

Stabile Auffahrrampe: Verwenden Sie eine ausreichend breite und tragfähige Rampe.
Professionelle Spanngurte: Sichern Sie das Motorrad mit mindestens vier hochwertigen Spanngurten. Befestigen Sie die Gurte an stabilen Teilen des Rahmens, nicht am Lenker oder an empfindlichen Anbauteilen.
Einfedern und sichern: Ziehen Sie die Gurte so fest, dass die Federung des Motorrads leicht eintaucht. Dadurch steht es stabil und kann während der Fahrt nicht „springen“.
Vorderrad fixieren: Ein Vorderradständer oder eine Radwippe im Transporter verhindert, dass das Rad seitlich wegrutscht.

Wer hier unsicher ist oder nicht über das nötige Equipment verfügt, sollte die Finger davonlassen. Ein umfallendes Motorrad im Transporter kann enorme Schäden verursachen.

Der sicherste Weg: Der professionelle Motorrad-Abschleppdienst

In 99% aller Pannen-Fälle ist der Anruf bei einem spezialisierten Abschleppdienst die beste Entscheidung. Professionelle Dienste wie der ABC Abschleppservice Rhein-Main verfügen über Fahrzeuge und Ausrüstung, die speziell für den Transport von Motorrädern ausgelegt sind.

Spezialfahrzeuge: Zum Einsatz kommen oft Transporter mit integrierten Ladevorrichtungen und Befestigungssystemen oder spezielle Abschleppwagen mit einer Plattform, auf der das Motorrad sicher verzurrt wird.
Erfahrenes Personal: Die Mitarbeiter sind geschult und wissen genau, wie man ein Motorrad – egal ob schwere Harley oder leichter Sportler – sicher und beschädigungsfrei verlädt und transportiert.
Versicherungsschutz: Während des Transports durch einen professionellen Dienst ist Ihr Motorrad vollständig versichert. Sollte wider Erwarten doch ein Schaden entstehen, sind Sie abgesichert.
Schnelle Verfügbarkeit: Ein Pannendienst ist rund um die Uhr erreichbar und im Normalfall schnell bei Ihnen vor Ort im gesamten Rhein-Main-Gebiet.
Die Schaukelmethode: Versuchen Sie, durch sanftes Vor- und Zurückfahren (im Wechsel zwischen erstem und Rückwärtsgang) das Fahrzeug freizuschaukeln. Aber Vorsicht: Bei Automatikfahrzeugen kann dies das Getriebe belasten.

Wann ist der Profi unverzichtbar?

Nach einem Unfall: Hier ist ein professioneller Transport gesetzlich vorgeschrieben, da nicht von einer Verkehrssicherheit des Fahrzeugs ausgegangen werden kann.
Bei blockierten Rädern oder Lenkung: Wenn sich das Motorrad nicht mehr rollen oder lenken lässt.
Auf Autobahnen oder Schnellstraßen: Das Hantieren am Pannenstreifen ist lebensgefährlich. Überlassen Sie die Sicherung und Bergung den Profis.
Bei Dunkelheit oder schlechtem Wetter: Die Risiken potenzieren sich bei schlechter Sicht.

Sicherheit geht vor

Die Versuchung mag groß sein, nach einer Panne mit dem Motorrad eine schnelle und billige Lösung durch privates Abschleppen zu suchen. Doch das Risiko eines Sturzes und die Gefahr schwerer Verletzungen oder Schäden am Motorrad stehen in keinem Verhältnis zur möglichen Ersparnis. Handeln Sie verantwortungsbewusst und setzen Sie auf Sicherheit. Auf kurzen, ungefährlichen Strecken mag das Schieben eine Option sein. Für alles andere ist der professionelle Abschleppdienst die einzig richtige Wahl. Mit einem Anruf beim ABC Abschleppservice Rhein-Main in Frankfurt, Offenbach oder Friedrichsdorf stellen Sie sicher, dass Sie und Ihr geliebtes Zweirad sicher und unbeschadet in der nächsten Werkstatt ankommen.

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